Wer seine Reise selbst plant ist auf gute Informationen angewiesen
Die Frage nach den besten Informationsquellen ist vor allem vom Nutzertyp abhängig. Die meisten Nutzer bewegen sich zwischen den Polen alles planen oder spontan erleben, wobei der Backpacker tendenziell ein “Sponti” ist. Das läuft im Ergebnis darauf hinaus, dass das Zielgebiet, die Ausrüstung und die Anreise a priori ausgewählt werden. Vor-Ort wird dann gerne situationsabhängig entschieden.
Selbst lege ich strenge Maßstäbe an meine Informationsquellen an. Generell erwarte ich, dass Reiseinformationen aktuell und gut recherchiert sind. Schließlich sollen die Informationen dazu beitragen vor-Ort Zeit und Nerven zu sparen.
Online- und Druck-Informationen
Im Hinblick auf die Aktualität sind die digitalen Medien allen Druckerzeugnissen überlegen. Ich informiere mich daher zunächst auf Reiseforen und in Blogs. Nutzerbewertungen können dabei helfen eine Informationsquelle einzuschätzen. Erfahrungsberichte von Kollegen ordne ich auf der Wertskala ganz oben ein, insbesondere wenn ich den Kollegen kenne. Die Qualität einer Information hat viel mit Glaubwürdigkeit zu tun.
Von einem Reiseführer erwarte ich zunächst gut recherchierte Tipps. Das kann in bestimmten Situationen wie der Passüberquerung in einem Gebierge sehr hilfreich sein. Aber auch der Hinweis dass die Übernachtungsmöglichkeiten in der Zielregion stark eingeschränkt sind und ein Zelt mitunter helfen kann Engpässe zu vermeiden finde ich hilfreich. Mir geht es aber nicht nur um Reisetipps sondern auch um Kulturhinweise. Welche Sehenswürdigkeiten vermitteln einen bleibenden Eindruck und lohnen den Abstecher? Mit welchen kulinarischen Spezialitäten wartet das Gastland auf?
Von Angesicht zu Angesicht
Durch nichts zu ersetzen sind gute vor-Ort Informationen. Die gewinnen wir nur über persönliche Kontakte und Vertrauen, dass dabei entstehen kann. Ich erinnere mich noch gut an den Bergaufstieg mit einem einheimischen Kollegen. Seine Ortskenntnis in Verbindung mit der Einschätzung der rasch wechselnden Wettersituation waren für den “Gipfelsturm” äußerst wertvoll. Entsprechende Informationen gewinnen wir nicht aus externen Quellen. Sie sind das Resultat von Erfahrung und Intuition.
Vorbild Amundsen
Der legendäre Roald Amundsen erreichte als erster Mensch den geografischen Südpol. Dies war 1911 eine ungeheure Herausforderung die nur durch eine perfekte Mischung aus akribischer Planung und Erfahrung gelang. Vor dem erfolgreichen Wettlauf zum Südpol lebte Amundsen eine Zeit lang mit den Inuit und lernte hier aus erster Hand wie man in der arktischen Kälte überlebt. Als Perfektionist stellte er seine Ausrüstung vor jeder Expedition persönlich zusammen. Dabei nutzte er die verfügbaren Reiseinformationen anderer Expeditionsleiter. Auf diese Weise gelang ihm nicht nur der beschwerliche Lauf zum Südpol sondern auch die erfolgreichen Nordost- und Nordwestpassagen.
Fazit
Die spontane Begegnung mit dem Fremden ist der Auslöser für ein authentisches Erlebnis. Los marschieren, sich auf das Unbekannte einlassen aber auch Risiken richtig einschätzen sind wichtige Eigenschaften. Die Beurteilung von Risiken ist ohne valide Hintergrundinformationen schwer möglich. Auf der anderen Seite ist improvisieren für einen Backpacker das Lebenselixier. In diesem Sinn würde ich empfehlen: Gute Informationen einholen und damit gezielt ins kalte Wasser springen – das ist die Lehre von Amundsen!